Die Ausstellung in die Spur bringen

Wir haben den Ausstellungsort aus diversen Gründen geändert. Die Ausstellung wird in den ehemaligen Räumlichkeiten von BMW-Glöckler in der Kleyerstraße 1-7, 60326 Frankfurt am Main zu sehen sein. Somit sind wir sehr zentral im Gallus und können schon in Kürze mit dem Ausstellungsaufbau beginnen!

 

Die nachstehenden Bilder geben Ihnen einen ersten Eindruck vom Ausstellungsort.
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Hier noch der Link zu Google Street View:

https://www.google.de/maps/@50.10278,8.643661,3a,75y,147.19h,84.39t/data=!3m4!1e1!3m2!1sSR1pRfwGBECfjYzb63EqeA!2e0

 

Die Einzelprojekte stehen fest…

… und wir nähern uns den nächsten Schritten. Derzeit laufen die Planungen auf Hochtouren. Es ist nämlich nicht mehr viel Zeit bis zur Ausstellungseröffnung. Auch wenn uns noch eine nervenaufreibende Zeit bevorsteht, freuen wir uns bereits jetzt auf das Ergebnis.

In diesem Sinne bitte Ich Sie, uns bei der Detailplanung des Rahmenprogramms zu unterstützen. Zur Erinnerung: Die Festivalblöcke finden an folgenden Terminen statt:

 

Festivalblock 1: 24. April – 26. April 2015

Festivalblock 2: 02. Juli – 05. Juli 2015

Festivalblock 3: 03. September – 6. September 2015

Wer kann sich vorstellen, zu den angegebenen Terminen eine Veranstaltung auszurichten? Vergessen Sie nicht, dass auch die Lange Nacht der Museen (25. April 2015) in dieser Zeit stattfindet. Eine wunderbare Möglichkeit, um mit vielfältigen Veranstaltungen die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken und durch viele spektakuläre Aktionen für Unterhaltung zu sorgen. Die Originalität des Projekts Stadtlabor unterwegs im Gallus liegt schließlich in unser aller Interesse.

 

Wenn Sie Ideen oder kreative Anregungen haben, melden Sie sich bitte bei Puneh Henning (puneh.henning@stadt-frankfurt.de // Tel.: 069 212 47738).

 

Wir zählen weiterhin auf Ihr Engagement!

 

Mit Leidenschaft und Emphase ins Neue Jahr starten

Andreas Haase (Ausstellungsgestalter, Complizen) und Axel Watzke (Grafiker, anschlaege.de) leiteten zusammen mit Puneh Henning und Angela Jannelli (beide Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus) den 1. Gestaltungsworkshop im relativ kalten Dezembermonat beim Internationalen Bund.

Von Seiten des Ausstellungsgestalters (Andreas Haase) ist der Gestaltungswille hoch. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten erlauben ihm und seinem Team, sich kreativ auszuleben. Hierbei ist die räumliche Inszenierung der Objekte mehr als entscheidend. Die Übersichtlichkeit der Exponate (lesbare Struktur) und die Erkennbarkeit der Leitobjekte sind das A und O einer jeden Ausstellung. Wir wollen natürlich, dass von der räumlichen Inszenierung der Exponate eine fesselnde Faszination ausgeht.

Die Kommunikationsfabrik (Ausstellungsraum) eignet sich hierfür ziemlich gut, denn die Räumlichkeit kann vielseitig genutzt werden: Die zwei Eingänge der Kommunikationsfabrik könnten zwei verschiedene Erfahrungen inszenieren (Bewohner Gallus vs. Bewohner aus anderen Vierteln). Von dieser Idee sind viele angetan. Aber auch der Gegensatz der Mainzer Landstraße und der Frankenallee könnte durch die zwei Eingänge hergestellt werden. Die Rahmenbedingungen sind also durchaus attraktiv. Die Umsetzung ist mehr eine strategische Frage und obliegt einer eigenen Projektorganisation.

Die Co-Kurator*innen rücken sich ins Bewusstsein, was die Ausstellung im Gesamten zeigen soll. Mehr als die Hälfte der Anwesenden stimmten für eine Frankfurtausstellung und halten eine Ausstellung über die Gegenwart für interessant. Ich kann es nicht oft genug sagen: Die Ausstellung lebt von Ihren Vorschlägen und Ihrer Aktivität! Wenn Sie also Ideen haben, dann teilen Sie uns diese mit.

Abschließend werden noch Ideen für einen Titel gesammelt. Hierbei müssen Wir darauf achten, dass er assoziativ und zugleich beschreibend ist. Rasch kristallisieren sich drei Richtungen heraus:

  1. Entdecken und Wandel
  2. Gegensatz Viertel ↔ (kein) Viertel
  3. Kultur/ Interkulturalität

Ich möchte Ihnen die einzelnen Einfälle aber nicht vorenthalten, denn die Emphase in Bezug auf den Ausstellungstitel war hoch.

 

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Schauen Sie mal bei „Ausstellungen“ rein! Dort werden Sie auf weiteres Material stoßen.

Ausstellungstexte: ein ganz eigenes Genre der Textproduktion?

Zu Beginn des 1. Textworkshops am vergangenen Dienstag wurde ein roter Apfel auf den Tisch gelegt. Das mag dem Einen oder Anderen vielleicht unspektakulär erscheinen, aber nun gut. Doch wie kommt es, dass der Apfel mit Eva und dem Paradies in Zusammenhang gebracht wird? Ein Apfel ist schließlich „nur“ ein Apfel. Offenbar hat aber Angela Jannelli, eine der leitenden Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus, den Teilnehmer*innen damit einen Denkanstoß in verschiedene Richtungen gegeben.

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Wir übertragen das Apfel-Beispiel auf die Frage „Wie schreibe ich einen Ausstellungstext und was muss ich dabei berücksichtigen?“ Haben Sie gewusst, dass Ausstellungstexte ein eigenes Genre bilden, das eigenen Regeln der Rezeption, Sprache und grafischer Gestaltung folgt? Ich jedenfalls nicht.

Für eine Ausstellung ist es durchaus hilfreich, einen Text zu schreiben, um einen Bezug zur Ausstellung herzustellen. Sie müssen aber stets bedenken, dass der Leser Ihren Ausstellungstext unterschiedlich rezipieren wird. Primär dient der Text dem Leser als Anregung, sich zu einer bestimmten Frage Gedanken zu machen. Dabei können Sie nicht die Gedanken des Betrachters steuern. Daran ist gewiss nichts auszusetzen!

Auf keinen Fall sollte der Besucher der Ausstellung bzw. „Empfänger“ der Ausstellungstexte mit viel Text konfrontiert werden. Schließlich besucht niemand eine Ausstellung, um zu lesen. Im Vordergrund stehen immer (!) die Exponate. Ausstellungstexte haben eher einen hintergründigen Charakter.

Damit möchte ich aber niemandem Angst machen. Im Gegenteil: Zwar ist das Schreiben von Ausstellungstexten mit kleineren Herausforderungen verbunden, aber durchaus zu meistern. Auf diesem Weg werden Sie die Kuratorinnen begleiten und unterstützen.

Fazit: Ein durch und durch hilfreicher Workshop!

 

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Anhand von kleineren Experimenten konnten die Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten „erleben“, wie umfangreiche Ausstellungstexte auf den Besucher wirken.

Die Projekte nehmen Gestalt an

Seit Oktober sind wir jeden Donnerstag Nachmittag vor Ort im Gallus. Für die „kuratorische Beratung“ haben wir ein temporäres Büro im Quäkerpavillon eröffnet, das wir dank der Initiative „Soziale Stadt“ nutzen können. Viele Teilnehmer*innen (die wir ja Co-Kurator*innen nennen) nutzten bisher diese Möglichkeit, sich bei der Konkretisierung ihrer Ausstellungsbeiträge von uns beraten zu lassen.

Hier nur mal ein kurzer Zwischenstand, was so alles geplant ist: Dirk Schneider von der Initiative „Kind im Gallus“ nimmt sich des Themas der Lebensmittelversorgung und des Kochens an. Geplant sind Kochaktionen mit saisonalen Lebensmitteln sowie Fotos von heutigen „Frankfurter Küchen“. Die ABG beteiligt sich auch gleich mit mehreren Projekten: Sie öffnen zum einen ihre Archive für Recherchen, z.B. zu den frühreren Geschäften in den von der ABG verwalteten Siedlungen. Zur alten und neuen Hellerhofsiedlung wird es Blätterbücher geben und ein Buch über die aktuellen Sanierungsmaßnahmen. Last but not least – und wir drücken die Daumen, dass das auch wirklich klappt! – würde sie uns vielleicht auch eine original Frankfurt Küche leihen! Das wäre in tolles Pendant zu den aktuellen Küchen-Fotos von Herrn Schneider!

Von der Geschichtswerkstatt hören wir auch viel: Frau Ullrich wird ihre wunderschönen s/w-Fotos des alten Güterbahnhofs ausstellen – unvorstellbar, wenn man heute durch das neu gebaute Europaviertel fährt, das ja gerade von den neuen Bewohner in Besitz genomlmen wird! Das Ehepaar Emrich hat unsere Sammlung durchforstet und will einen Ausstellungsbeitrag zur Darstellung des Gallus auf historischen Karten beisteuern. Mit einem Teil der Industriegeschichte, nämlich der Firma Bünte & Remmler beschäftigt sich Elke Peters, die sozusagen als Gast aus Ginnheim auch bei diesem Stadtlabor unterwegs  ist!

Wie das Gallus sich für Jugendliche darstellt, wird die JugendKulturWerkstatt Gallus in mehreren Projekten zeigen, die allesamt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Stadtteil sind.

Für einen kleinen Einblick muss das vorerst reichen! Am aktuellen Stadtlabor sind noch viel mehr Personen und Initiativen als Co-Kurator*innen beteiligt als die eben genannten! Ihre Beiträge sollen hier bald auch kurz skizziert werden. In diesem Sinne: auf bald!

Ausstellungstexte schreiben – Workshop am 2. Dezember

Wer eine Ausstellung macht, steht immer vor einem Dilemma: Mit Text kann man in einer Ausstellung viel vermitteln – aber kein Besucher geht in eine Ausstellung, um zu lesen! Ein paar Auswege aus diesem Dilemma wollen wir in diesem Workshop aufzeigen.

Es geht ganz allgemein darum, sich mit der besonderen Textsorte „Ausstellungstext“ vertraut zu machen. Was macht diese Textsorte so besonders? Was muss man beachten, wenn man einen Ausstellungstext schreibt? Wie kriegt man den eigenen Wunsch, möglichst viele Informationen zu vermitteln mit den Besucherbedürfnissen zusammen?

Der Workshop findet am 02.12.14 von 15-18 Uhr im caricatura museum (Weckmarkt 17) statt.

Bitte melden Sie sich bei uns an, wenn Sie teilnehmen möchten (angela.jannelli (at) stadt-frankfurt.de).

Stadtlabor unterwegs – ein Projekt, das so manche Überraschung bereithält

Vor Antritt des Praktikums beim Stadtlabor unterwegs wurde ich genauestens über die Zielsetzungen des Projekts unterrichtet. Da ich bereits ein Praktikum im Museum gemacht habe und grob die Abläufe kannte, weckte die Zielsetzung des Projekts Stadtlabor unterwegs im Gallus meine Neugierde. Partizipation schön und gut. Doch wie können verschiedene Gruppen und Einzelpersonen ein gemeinsames Projekt ins Leben rufen? Mit einer eher skeptischen Haltung wartete ich also ab und wollte mich (genau so war es) überraschen lassen.

Am 27. September hatte ich in der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße (SIKS) meinen ersten Praktikumstag. Schnell wurde mir klar, dass die Museumsarbeit beim Stadtlabor unterwegs irgendwie anders angelegt ist. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erhielten die Teilnehmer*innen den Raum, ihre Belange und Wünsche darzustellen. Dies nutzen die Projektteilnehmer*innen voll aus und überfluteten (im positiven Sinne natürlich) die Museumkuratorinnen mit den kreativsten Projektideen – angefangen von der Geschichte über die Infrastruktur bis hin zur Kulinarik. Kurzum: alles, was sie mit dem Gallus assoziierten – wenn auch nur im weitesten Sinne. Die schier übersprudelnden Ideen der Teilnehmer*innen überraschten mich. Sogar ich – jemand, der schon gefühlt zig Protokolle in der Schule und im Studium verfasst hat – kam zwischenzeitlich nicht mehr mit. Früh ahnte ich, dass vier Stunden keineswegs ausreichen, um ein Projekt gründlich durchzusprechen und zu planen.

 

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Die Vorteile eines selbst initiierten Projektes sind vielfältig. Jeder erhält die Möglichkeit, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten und gemeinsam das Projekt Stadtlabor unterwegs im Gallus auf die Beine zu stellen. Eben weil die Ausstellungsbeiträge von den Teilnehmenden selbst konzipiert und auch umgesetzt werden, stößt die Zielvorstellung des Projekts auf große Resonanz – so meine Vermutung. Wie hätte ich nur damit rechnen können, dass das Stadtlabor unterwegs – Team mit so vielen guten Ideen überflutet wird? Selbst die Museumkuratorinnen des Projekts – Angela, Puneh und Franziska – waren von dem Einfallsreichtum der Teilnehmer*innen mehr als positiv erstaunt. Angela Jannelli nennt es zu Recht ein „Projekt mit offenem Ausgang“.

Während die Einen konkrete Themenvorschläge machen, aber (noch) keine Vorstellung von der Umsetzung haben, haben andere zwar keine konkrete Idee, aber klare Vorstellungen von der Umsetzung. Diejenigen, die noch keine klare Projektidee formulieren können, ließen sich nicht davon abhalten, sich in der ersten Lösungsfindung tatkräftig einzubringen. Ganz im Gegenteil: Innerhalb der Gruppe wurden gemeinsam praxisgerechte Lösungsideen und -vorschläge erarbeitet. Das Stichwort lautet: Partizipation. Es ist wahrlich die Aufgabe der Teilnehmer*innen, das Projekt zum Erfolg zu führen. Etwas überspitzt, aber treffend formuliert: Es ist der partizipative Leitgedanke des Stadtlabors, der das Projekt auszeichnet und es am Leben erhält.

 

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Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass jeder dazu herzlich eingeladen ist, sich an dem Projekt des Stadtlabors zu beteiligen und auch andere dazu einladen kann, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten. 

 

Was geschah…

Am gefühlt heißesten Tag des Jahres fand das Kick-off des Stadtlabors unterwegs im Gallus statt. In dem schattig-kühlen Supermarkt an der Idsteiner Straße 91, neben dem Mehrgenerationenhaus, teilten 23 Menschen ihre Perspektive auf das Gallus. Die neuen Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten brachten eine bunte Vielzahl an Ideen mit, welche Geschichten zum Gallus in einer Ausstellung erzählt werden können. Ganz klar, dass Gallus ist für verschiedene Menschen – neue oder alte – Heimat und ein geschätzter Ort, der vielfältig und kontrovers ist. Neben einem Schutzraum für Neuankömmlinge ist es für Andere eine „versteckte Perle“ im Frankfurter Stadtraum, die kreative Freiräume bietet. Mit der World-Café Methode wurden Gedanken und Visionen zum Gallus gesammelt, um einem gemeinsamen Ausstellungsthema näher zu kommen. Einen Überblick gibt es hier:

      World Café - Stadtlabor unterwegs im Gallus  World-Café - Stadtlabor unterwegs im Gallus

Was wollten Sie über das Gallus schon immer mal erzählen?

Den Wandel des Gallus vom Industrieviertel bis heute: Früher war es das „Kamerun“, in den 70er/80er Jahren wurde es zu einem ruhigen Viertel mit vielen Ateliers, heute ist es ein Viertel, in dem Menschen aus allen Kontinenten leben. Geschichten über die Schuhfabriken, den Sport, Zwangsarbeit und Faschismus, über den ersten Frankfurter Flughafen, die Hellerhof-Siedlungen und die Veränderungen in der Lahnstraße sowie über die Orte des heutigen Gallus, die von verschiedenen Generationen gemeinsam genutzt werden.

Was macht das Gallus für Sie aus?

Das Gallus ist ein Ort, der Heimat und Familie bedeutet und von vielfältigen Lebensweisen geprägt ist. Es ist ein Stadtteil mit einer eigenen urbanen Ausdrucksform, die sich durch Offenheit, Gastfreundschaft, Toleranz, Kinderfreundlichkeit und direkte Kommunikation auszeichnet. Das Gallus lebt von/zwischen Spannungsfeldern und Kontrasten sowie durch das Entstehen von neuen internationalen Gemeinschaften und künstlerischen Räumen.

Wie ist das Gallus im Jahr 2025?

Die positiven Visionen über die Zukunft des Gallus:

Das Gallus wird mit den Jahren ein blühender Stadtteil und ein internationales Zentrum der Kreativität und Kunst sein, das Freiräume schafft und bewahrt. Die lokale Gastronomie floriert und es werden neue Formen der Arbeit gefunden, die den sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt im Gallus stärken. Chancengleichheit entwickelt sich und Kultur, Bildung und alle Schulsysteme sind für jeden Menschen zugänglich. Gemeinschaftsgärten und Freizeiträume für Jung und Alt verhelfen zu einer optimalen Vernetzung.

Die Befürchtungen die das Gallus in der Zukunft betreffen:

Die Gentrifizierung verschluckt das Gallus, indem die Nachverdichtung zunimmt und Leerstände durch Büroneubauten ersetzt werden. Es kommt zum Verlust von Freiräumen, zur Verdrängung der Bevölkerung und ihrer Kreativität. Sozialwohnungen werden abgerissen, es gibt keinen Raum mehr für Asylsuchende, denn die Wirtschaft und internationale Investoren beherrschen das Viertel. Die Schere zwischen Arm und Reich geht noch weiter auseinander.

Welche Gemeinschaften gibt es/sollte es geben?

Die Frage und der Wunsch nach Gemeinschaften im Gallus bestehen. Es gibt bereits verschiedenste Einrichtungen und Orte und Treffpunkte. Beispielsweise am Weinstand auf dem Wochenmarkt oder im Günes Theater, das ein Treffpunkt für Jugendliche sowie Kunst- und Musikinteressierte ist. Ebenso das SIKS, das mit seinen Barabenden und kulturellen Events Raum für Begegnungen bietet oder das Mehrgenerationenhaus, das für verschiedenste Migrantenselbstorganisationen eine Plattform ist. Der Wunsch nach mehr Gemeinschaft bleibt. So fehlt beispielsweise noch ein Reparatur- oder Tauschzentrum, in dem gemeinsam gewerkelt und mit gegenseitiger Unterstützung gearbeitet werden kann (Zeit Bank!) oder ein Sprachzentrum mit festen und offenen Kursen, indem es ein Café gibt, wo Integration und Tandemprojekte stattfinden können.

Zeichnen Sie Ihr Gallus

Das Gallus ist Heimat für viele verschiedene Menschen und zeigt erst auf den zweiten Blick seine Schönheit – „die versteckte Perle“. Es bildet einen Schutzschirm über Menschen die hierher geflüchtet sind und verschiedenen Religionen angehören. Die Architektur ist signifikant und steht als bewohntes Zeitdokument für den Wandel der Wohnformen durch die Jahrzehnte. Die Straßenbahnlinien 11 und 12 ziehen sich wie eine Lebensader durch den Stadtteil und verbinden ihn mit dem Rest der Stadt. Der Europapark bietet noch einen freien Blick auf die Frankfurter Skyline, dies wird als wunderschön wahrgenommen.

Zeichne dein Gallus - Stadtlabor unterwegs im Gallus

Was ging Ihnen bei der Vorstellungsrunde durch den Kopf?

Die Vorstellungsrunde des Stadtlabors unterwegs im Gallus regt an, sich einzumischen und den Spuren im Gallus zu folgen. Es entstehen Fragen: Ob sich das Gallus selbst ausstellt? Ob es ausgestellt wird und von wem? Welche Blickwinkel gibt es im Gallus? Wie wird es aus Kindersicht wahrgenommen, wie von den neuen Bewohner/innen oder von den kreativen Köpfen im Gallus?

Das Gallus wird als ein Ort erlebt, der von vielfältigen Achsen (Sprachen, Kunst, Kulturen, Religionen, Schriften, Graffitis, Vereinen, Verkehrs-Infrastruktur usw.) durchschnitten und geprägt ist. Über Generationen werden von Jugendlichen dieselben Plätze besetzt. Zu den Anwesenden wird bemerkt, dass Menschen aus mehreren Bezirken des Gallus vertreten sind und trotzdem Viele fehlen, die noch teilnehmen sollten – vor allem mehr Anwohner/innen des Gallus.

 Zusammenfassung der diskutierten Arbeitsthemen           

Aus den Präsentationen und der daraus resultierenden Themensammlung ließen sich drei große Themen herausfiltern:

  1. Vielfalt

Hier wurde festgestellt, dass Vielfalt im Gallus selbstverständlich. Die Assoziation des Gallus mit „Vielfalt“ macht das Thema zu einem Allgemeinplatz und soll daher nicht eigens in der Ausstellung thematisiert werden, auch, um keine Stereotypen zu reproduzieren. „Vielfalt“ soll eher den Charakter der Ausstellung ausmachen.

  1. Räume: Ihre Bedeutung und Nutzung

Über die Bedeutung des Begriffs „Raum“ wurde länger diskutiert. Vielen erscheint der Begriff zu eng gefasst, v.a. wenn er sich auf konkrete Räume bezieht. Andere verstehen ihn als abstrakte Größe, so wird im Gallus darum gerungen, wem welche Räume gehören und wer sich wo aufhalten darf: Orte für Jugendliche? Räume der Kindheit? Begegnungsräume?

  1. Spuren und Schichten

Dieses Thema bietet viele Anknüpfungspunkte: Das Gallus ist durchzogen von verschiedenen Spuren und Schichten. Dies sind sowohl die Verkehrswege, die das Viertel durchschneiden als auch Lebensspuren und Spuren der Geschichte oder soziale Schichten. Diese Spuren und Schichten bilden eine Art unsichtbares Netz, das den Stadtteil bis in die Gegenwart durchzieht.

Themenliste Kick-Off Themensammlung - Stadtlabor unterwegs im GallusAusblick:

Die Suche nach einem Ausstellungsthema wird am 27. September fortgeführt: An diesem nächsten Workshop-Termin präsentieren alle Projekt-Beteiligten ihre Ideen für einen Ausstellungsbeitrag. Aber auch alle Menschen, die noch mitmachen möchten, sind hier herzlich eingeladen, ihre Sicht und Ideen auf das Gallus zu teilen! Auf dieser Grundlage wird dann nochmals die Frage nach dem gemeinsamen Ausstellungsthema aufgenommen.

Stadtlabor unterwegs die 5-te – das Gallus

Das Stadtlabor unterwegs geht in eine neue Runde! Zum fünften Mal wird eine urbane Ausstellung geplant und realisiert, die sich diesmal um den Stadtteil Gallus dreht. Als AusstellungsmacherInnen sind alle beteiligt, die sich für das Gallus interessieren, dort wohnen, arbeiten oder auch dorthin pendeln. Was es zu sehen gibt und mit welchen Medien das eigene Thema umgesetzt wird, entscheidet sich im gemeinsamen Projektzyklus. Sicher ist: Das Gallus steht im Mittelpunkt – und alles was es und auch Sie dort heute bewegt! Das Projekt erstreckt sich, wie auch in den letzten Stadtlaboren, auf einen längeren Zeitraum, damit spannende Ideen reifen und Projektsynergien entstehen können. Willkommen sind neben soziokulturellen und geschichtlichen Ansätzen besonders auch kreative und künstlerische Umsetzungen. Im Sommer 2015 wird dann die Ausstellung im Stadtteil zu sehen sein!

Alle, die sich von dieser Idee angesprochen fühlen, sind herzlich zu unserem 1. Planungstreffen, am Samstag den 19 Juli von 11-16 Uhr eingeladen!

Adresse: Ehemaliger Rewe neben dem Mehrgenerationenhaus, Idsteinerstr. 91, 60326 Frankfurt

Infos und Anmeldung: puneh.henning@stadt-frankfurt.de; 069-212-47738

*Für einen kleinen Mittagssnack ist gesorgt!

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