Siebdruckworkshop in den Ferien: Skyline und Stadtlandschaften

Zeichnen, Entwerfen, Siebdrucken auf Stoff, Papier, Pappe, alten Plakaten etc. mit Schablonen oder direkt aufs Sieb gemalt, wenn Zeit ist auch Siebdrucke nach eigenen Fotos und Collagen.

Ferienangebot für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, die Interesse an Kunst haben, die Siebdruck kennen lernen wollen und viele Ideen haben. Im Kurse wird die Grundtechnik des Druckens erklärt, von der Erstellung einer Vorlage bis zum Drucken des Motives.

Der Kurs findet in den Räumen der Stadtlabor-Ausstellung „Gallus – ein Viertel und ein Ganzes“ statt.

Material wird zur Verfügung gestellt; Kleidungsstücke oder Taschen, die bedruckt werden können, müssen selbst mitgebracht werden.

Ein Projekt der Jugendkulturwerkstatt Falkenheim Gallus
Künstlerische Anleitung: Kerstin Lichtblau

Siebdruckwerkstatt JKWF

Anmeldung bis spätestens 20. Juli in der Jugendkulturwerkstatt Falkenheim Gallus per Email unter info@jkwf.de oder Telefon 069/73 80 91

Wann? 27. bis 31. Juli, 10.00 bis 16.00 Uhr
Wo? Veranstaltungsraum der Stadtlaborausstellung, Kleyerstraße 1
Wieviel? 25,- Euro inkl. Material
Selbstversorgung, d.h. Essen und Trinken für die Mittagspause mitbringen.

 

Mit Leidenschaft und Emphase ins Neue Jahr starten

Andreas Haase (Ausstellungsgestalter, Complizen) und Axel Watzke (Grafiker, anschlaege.de) leiteten zusammen mit Puneh Henning und Angela Jannelli (beide Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus) den 1. Gestaltungsworkshop im relativ kalten Dezembermonat beim Internationalen Bund.

Von Seiten des Ausstellungsgestalters (Andreas Haase) ist der Gestaltungswille hoch. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten erlauben ihm und seinem Team, sich kreativ auszuleben. Hierbei ist die räumliche Inszenierung der Objekte mehr als entscheidend. Die Übersichtlichkeit der Exponate (lesbare Struktur) und die Erkennbarkeit der Leitobjekte sind das A und O einer jeden Ausstellung. Wir wollen natürlich, dass von der räumlichen Inszenierung der Exponate eine fesselnde Faszination ausgeht.

Die Kommunikationsfabrik (Ausstellungsraum) eignet sich hierfür ziemlich gut, denn die Räumlichkeit kann vielseitig genutzt werden: Die zwei Eingänge der Kommunikationsfabrik könnten zwei verschiedene Erfahrungen inszenieren (Bewohner Gallus vs. Bewohner aus anderen Vierteln). Von dieser Idee sind viele angetan. Aber auch der Gegensatz der Mainzer Landstraße und der Frankenallee könnte durch die zwei Eingänge hergestellt werden. Die Rahmenbedingungen sind also durchaus attraktiv. Die Umsetzung ist mehr eine strategische Frage und obliegt einer eigenen Projektorganisation.

Die Co-Kurator*innen rücken sich ins Bewusstsein, was die Ausstellung im Gesamten zeigen soll. Mehr als die Hälfte der Anwesenden stimmten für eine Frankfurtausstellung und halten eine Ausstellung über die Gegenwart für interessant. Ich kann es nicht oft genug sagen: Die Ausstellung lebt von Ihren Vorschlägen und Ihrer Aktivität! Wenn Sie also Ideen haben, dann teilen Sie uns diese mit.

Abschließend werden noch Ideen für einen Titel gesammelt. Hierbei müssen Wir darauf achten, dass er assoziativ und zugleich beschreibend ist. Rasch kristallisieren sich drei Richtungen heraus:

  1. Entdecken und Wandel
  2. Gegensatz Viertel ↔ (kein) Viertel
  3. Kultur/ Interkulturalität

Ich möchte Ihnen die einzelnen Einfälle aber nicht vorenthalten, denn die Emphase in Bezug auf den Ausstellungstitel war hoch.

 

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Schauen Sie mal bei „Ausstellungen“ rein! Dort werden Sie auf weiteres Material stoßen.

Ausstellungstexte: ein ganz eigenes Genre der Textproduktion?

Zu Beginn des 1. Textworkshops am vergangenen Dienstag wurde ein roter Apfel auf den Tisch gelegt. Das mag dem Einen oder Anderen vielleicht unspektakulär erscheinen, aber nun gut. Doch wie kommt es, dass der Apfel mit Eva und dem Paradies in Zusammenhang gebracht wird? Ein Apfel ist schließlich „nur“ ein Apfel. Offenbar hat aber Angela Jannelli, eine der leitenden Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus, den Teilnehmer*innen damit einen Denkanstoß in verschiedene Richtungen gegeben.

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Wir übertragen das Apfel-Beispiel auf die Frage „Wie schreibe ich einen Ausstellungstext und was muss ich dabei berücksichtigen?“ Haben Sie gewusst, dass Ausstellungstexte ein eigenes Genre bilden, das eigenen Regeln der Rezeption, Sprache und grafischer Gestaltung folgt? Ich jedenfalls nicht.

Für eine Ausstellung ist es durchaus hilfreich, einen Text zu schreiben, um einen Bezug zur Ausstellung herzustellen. Sie müssen aber stets bedenken, dass der Leser Ihren Ausstellungstext unterschiedlich rezipieren wird. Primär dient der Text dem Leser als Anregung, sich zu einer bestimmten Frage Gedanken zu machen. Dabei können Sie nicht die Gedanken des Betrachters steuern. Daran ist gewiss nichts auszusetzen!

Auf keinen Fall sollte der Besucher der Ausstellung bzw. „Empfänger“ der Ausstellungstexte mit viel Text konfrontiert werden. Schließlich besucht niemand eine Ausstellung, um zu lesen. Im Vordergrund stehen immer (!) die Exponate. Ausstellungstexte haben eher einen hintergründigen Charakter.

Damit möchte ich aber niemandem Angst machen. Im Gegenteil: Zwar ist das Schreiben von Ausstellungstexten mit kleineren Herausforderungen verbunden, aber durchaus zu meistern. Auf diesem Weg werden Sie die Kuratorinnen begleiten und unterstützen.

Fazit: Ein durch und durch hilfreicher Workshop!

 

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Anhand von kleineren Experimenten konnten die Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten „erleben“, wie umfangreiche Ausstellungstexte auf den Besucher wirken.

Ausstellungstexte schreiben – Workshop am 2. Dezember

Wer eine Ausstellung macht, steht immer vor einem Dilemma: Mit Text kann man in einer Ausstellung viel vermitteln – aber kein Besucher geht in eine Ausstellung, um zu lesen! Ein paar Auswege aus diesem Dilemma wollen wir in diesem Workshop aufzeigen.

Es geht ganz allgemein darum, sich mit der besonderen Textsorte „Ausstellungstext“ vertraut zu machen. Was macht diese Textsorte so besonders? Was muss man beachten, wenn man einen Ausstellungstext schreibt? Wie kriegt man den eigenen Wunsch, möglichst viele Informationen zu vermitteln mit den Besucherbedürfnissen zusammen?

Der Workshop findet am 02.12.14 von 15-18 Uhr im caricatura museum (Weckmarkt 17) statt.

Bitte melden Sie sich bei uns an, wenn Sie teilnehmen möchten (angela.jannelli (at) stadt-frankfurt.de).

Stadtlabor unterwegs – ein Projekt, das so manche Überraschung bereithält

Vor Antritt des Praktikums beim Stadtlabor unterwegs wurde ich genauestens über die Zielsetzungen des Projekts unterrichtet. Da ich bereits ein Praktikum im Museum gemacht habe und grob die Abläufe kannte, weckte die Zielsetzung des Projekts Stadtlabor unterwegs im Gallus meine Neugierde. Partizipation schön und gut. Doch wie können verschiedene Gruppen und Einzelpersonen ein gemeinsames Projekt ins Leben rufen? Mit einer eher skeptischen Haltung wartete ich also ab und wollte mich (genau so war es) überraschen lassen.

Am 27. September hatte ich in der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße (SIKS) meinen ersten Praktikumstag. Schnell wurde mir klar, dass die Museumsarbeit beim Stadtlabor unterwegs irgendwie anders angelegt ist. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erhielten die Teilnehmer*innen den Raum, ihre Belange und Wünsche darzustellen. Dies nutzen die Projektteilnehmer*innen voll aus und überfluteten (im positiven Sinne natürlich) die Museumkuratorinnen mit den kreativsten Projektideen – angefangen von der Geschichte über die Infrastruktur bis hin zur Kulinarik. Kurzum: alles, was sie mit dem Gallus assoziierten – wenn auch nur im weitesten Sinne. Die schier übersprudelnden Ideen der Teilnehmer*innen überraschten mich. Sogar ich – jemand, der schon gefühlt zig Protokolle in der Schule und im Studium verfasst hat – kam zwischenzeitlich nicht mehr mit. Früh ahnte ich, dass vier Stunden keineswegs ausreichen, um ein Projekt gründlich durchzusprechen und zu planen.

 

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Die Vorteile eines selbst initiierten Projektes sind vielfältig. Jeder erhält die Möglichkeit, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten und gemeinsam das Projekt Stadtlabor unterwegs im Gallus auf die Beine zu stellen. Eben weil die Ausstellungsbeiträge von den Teilnehmenden selbst konzipiert und auch umgesetzt werden, stößt die Zielvorstellung des Projekts auf große Resonanz – so meine Vermutung. Wie hätte ich nur damit rechnen können, dass das Stadtlabor unterwegs – Team mit so vielen guten Ideen überflutet wird? Selbst die Museumkuratorinnen des Projekts – Angela, Puneh und Franziska – waren von dem Einfallsreichtum der Teilnehmer*innen mehr als positiv erstaunt. Angela Jannelli nennt es zu Recht ein „Projekt mit offenem Ausgang“.

Während die Einen konkrete Themenvorschläge machen, aber (noch) keine Vorstellung von der Umsetzung haben, haben andere zwar keine konkrete Idee, aber klare Vorstellungen von der Umsetzung. Diejenigen, die noch keine klare Projektidee formulieren können, ließen sich nicht davon abhalten, sich in der ersten Lösungsfindung tatkräftig einzubringen. Ganz im Gegenteil: Innerhalb der Gruppe wurden gemeinsam praxisgerechte Lösungsideen und -vorschläge erarbeitet. Das Stichwort lautet: Partizipation. Es ist wahrlich die Aufgabe der Teilnehmer*innen, das Projekt zum Erfolg zu führen. Etwas überspitzt, aber treffend formuliert: Es ist der partizipative Leitgedanke des Stadtlabors, der das Projekt auszeichnet und es am Leben erhält.

 

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Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass jeder dazu herzlich eingeladen ist, sich an dem Projekt des Stadtlabors zu beteiligen und auch andere dazu einladen kann, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten.