Nur noch 2 Wochen!

Es ist kaum zu glauben, dass sich die Gallus-Ausstellung in zwei Wochen (am 06. September 2015) dem Ende neigt. Wir sind ein wenig traurig, dass die schöne Zeit bald vorbei ist. Es war eine schöne Zusammenarbeit!

PS: hier finden Sie unser umfangreiches Rahmenprogramm zum letzten Festivalblock, das vom 3. bis zum 6. September stattfinden wird.

Ein voller Erfolg

Am Tag der Ausstellungseröffnung „Gallus – ein Viertel und ein Ganzes“ fand mittags zunächst die Pressekonferenz statt, zu der auch viele Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten kamen. Die Resonanz war durchweg positiv. Viele sagten, die Stadtlabor unterwegs Ausstellung 2015 sei die exklusivste aller bisherigen Ausstellungen. Die Besonderheit dieser Ausstellung liegt darin, dass das Gallusviertel von einer essenziellen (positiven) Eigenart geprägt ist. Das Viertel deckt ein breites Spektrum von Heterogenität ab, die sich beispielsweise in den einzelnen Projektbeiträgen oder der labyrinthartigen Raumgestaltung widerspiegelt.

Damit haben wir unsere gewünschte Zielsetzung erreichen können. Den beiden Kuratorinnen, Angela Jannelli und Puneh Henning, konnte man ein Zeichen der Erleichterung und Zufriedenheit ansehen. Mit Cocktails und Snacks feierten sie zusammen mit den „Co-Kuratorinnen“ und „Co-Kuratoren“ und allen anderen, die an der Ausstellung beteiligt waren, freudestrahlend ihren Triumph. Und das wohlverdient.

Neben der Rede des Museumsdirektors und der des Oberbürgermeisters war der Gallus-Rap, so viele Besucher und Beteiligte, einer der zahlreichen Höhepunkte des Eröffnungsabends. Den Rap können Sie sich unter der Sound-Dusche anhören. Es warten noch über 30 weitere Beiträge darauf, von Ihnen entdeckt und ergründet zu werden.

Schon vor der Eröffnung bekundeten vorbeigehende Passanten ihr Interesse und fragten neugierig, wann sie die Ausstellung besuchen dürfen. Das heißt, wir konnten schon am ersten Tag mit der Gallus-Ausstellung Prominenz erlangen. In diesem Sinne hoffen wir auf viele weitere interessierte Besucher.

Überzeugen Sie sich in unserer Galerie von dem Charme der Ausstellung.

 

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Die Ausstellung in die Spur bringen

Wir haben den Ausstellungsort aus diversen Gründen geändert. Die Ausstellung wird in den ehemaligen Räumlichkeiten von BMW-Glöckler in der Kleyerstraße 1-7, 60326 Frankfurt am Main zu sehen sein. Somit sind wir sehr zentral im Gallus und können schon in Kürze mit dem Ausstellungsaufbau beginnen!

 

Die nachstehenden Bilder geben Ihnen einen ersten Eindruck vom Ausstellungsort.
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Hier noch der Link zu Google Street View:

https://www.google.de/maps/@50.10278,8.643661,3a,75y,147.19h,84.39t/data=!3m4!1e1!3m2!1sSR1pRfwGBECfjYzb63EqeA!2e0

 

Mit Leidenschaft und Emphase ins Neue Jahr starten

Andreas Haase (Ausstellungsgestalter, Complizen) und Axel Watzke (Grafiker, anschlaege.de) leiteten zusammen mit Puneh Henning und Angela Jannelli (beide Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus) den 1. Gestaltungsworkshop im relativ kalten Dezembermonat beim Internationalen Bund.

Von Seiten des Ausstellungsgestalters (Andreas Haase) ist der Gestaltungswille hoch. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten erlauben ihm und seinem Team, sich kreativ auszuleben. Hierbei ist die räumliche Inszenierung der Objekte mehr als entscheidend. Die Übersichtlichkeit der Exponate (lesbare Struktur) und die Erkennbarkeit der Leitobjekte sind das A und O einer jeden Ausstellung. Wir wollen natürlich, dass von der räumlichen Inszenierung der Exponate eine fesselnde Faszination ausgeht.

Die Kommunikationsfabrik (Ausstellungsraum) eignet sich hierfür ziemlich gut, denn die Räumlichkeit kann vielseitig genutzt werden: Die zwei Eingänge der Kommunikationsfabrik könnten zwei verschiedene Erfahrungen inszenieren (Bewohner Gallus vs. Bewohner aus anderen Vierteln). Von dieser Idee sind viele angetan. Aber auch der Gegensatz der Mainzer Landstraße und der Frankenallee könnte durch die zwei Eingänge hergestellt werden. Die Rahmenbedingungen sind also durchaus attraktiv. Die Umsetzung ist mehr eine strategische Frage und obliegt einer eigenen Projektorganisation.

Die Co-Kurator*innen rücken sich ins Bewusstsein, was die Ausstellung im Gesamten zeigen soll. Mehr als die Hälfte der Anwesenden stimmten für eine Frankfurtausstellung und halten eine Ausstellung über die Gegenwart für interessant. Ich kann es nicht oft genug sagen: Die Ausstellung lebt von Ihren Vorschlägen und Ihrer Aktivität! Wenn Sie also Ideen haben, dann teilen Sie uns diese mit.

Abschließend werden noch Ideen für einen Titel gesammelt. Hierbei müssen Wir darauf achten, dass er assoziativ und zugleich beschreibend ist. Rasch kristallisieren sich drei Richtungen heraus:

  1. Entdecken und Wandel
  2. Gegensatz Viertel ↔ (kein) Viertel
  3. Kultur/ Interkulturalität

Ich möchte Ihnen die einzelnen Einfälle aber nicht vorenthalten, denn die Emphase in Bezug auf den Ausstellungstitel war hoch.

 

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Schauen Sie mal bei „Ausstellungen“ rein! Dort werden Sie auf weiteres Material stoßen.

Die Projekte nehmen Gestalt an

Seit Oktober sind wir jeden Donnerstag Nachmittag vor Ort im Gallus. Für die „kuratorische Beratung“ haben wir ein temporäres Büro im Quäkerpavillon eröffnet, das wir dank der Initiative „Soziale Stadt“ nutzen können. Viele Teilnehmer*innen (die wir ja Co-Kurator*innen nennen) nutzten bisher diese Möglichkeit, sich bei der Konkretisierung ihrer Ausstellungsbeiträge von uns beraten zu lassen.

Hier nur mal ein kurzer Zwischenstand, was so alles geplant ist: Dirk Schneider von der Initiative „Kind im Gallus“ nimmt sich des Themas der Lebensmittelversorgung und des Kochens an. Geplant sind Kochaktionen mit saisonalen Lebensmitteln sowie Fotos von heutigen „Frankfurter Küchen“. Die ABG beteiligt sich auch gleich mit mehreren Projekten: Sie öffnen zum einen ihre Archive für Recherchen, z.B. zu den frühreren Geschäften in den von der ABG verwalteten Siedlungen. Zur alten und neuen Hellerhofsiedlung wird es Blätterbücher geben und ein Buch über die aktuellen Sanierungsmaßnahmen. Last but not least – und wir drücken die Daumen, dass das auch wirklich klappt! – würde sie uns vielleicht auch eine original Frankfurt Küche leihen! Das wäre in tolles Pendant zu den aktuellen Küchen-Fotos von Herrn Schneider!

Von der Geschichtswerkstatt hören wir auch viel: Frau Ullrich wird ihre wunderschönen s/w-Fotos des alten Güterbahnhofs ausstellen – unvorstellbar, wenn man heute durch das neu gebaute Europaviertel fährt, das ja gerade von den neuen Bewohner in Besitz genomlmen wird! Das Ehepaar Emrich hat unsere Sammlung durchforstet und will einen Ausstellungsbeitrag zur Darstellung des Gallus auf historischen Karten beisteuern. Mit einem Teil der Industriegeschichte, nämlich der Firma Bünte & Remmler beschäftigt sich Elke Peters, die sozusagen als Gast aus Ginnheim auch bei diesem Stadtlabor unterwegs  ist!

Wie das Gallus sich für Jugendliche darstellt, wird die JugendKulturWerkstatt Gallus in mehreren Projekten zeigen, die allesamt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Stadtteil sind.

Für einen kleinen Einblick muss das vorerst reichen! Am aktuellen Stadtlabor sind noch viel mehr Personen und Initiativen als Co-Kurator*innen beteiligt als die eben genannten! Ihre Beiträge sollen hier bald auch kurz skizziert werden. In diesem Sinne: auf bald!

Stadtlabor unterwegs – ein Projekt, das so manche Überraschung bereithält

Vor Antritt des Praktikums beim Stadtlabor unterwegs wurde ich genauestens über die Zielsetzungen des Projekts unterrichtet. Da ich bereits ein Praktikum im Museum gemacht habe und grob die Abläufe kannte, weckte die Zielsetzung des Projekts Stadtlabor unterwegs im Gallus meine Neugierde. Partizipation schön und gut. Doch wie können verschiedene Gruppen und Einzelpersonen ein gemeinsames Projekt ins Leben rufen? Mit einer eher skeptischen Haltung wartete ich also ab und wollte mich (genau so war es) überraschen lassen.

Am 27. September hatte ich in der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße (SIKS) meinen ersten Praktikumstag. Schnell wurde mir klar, dass die Museumsarbeit beim Stadtlabor unterwegs irgendwie anders angelegt ist. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erhielten die Teilnehmer*innen den Raum, ihre Belange und Wünsche darzustellen. Dies nutzen die Projektteilnehmer*innen voll aus und überfluteten (im positiven Sinne natürlich) die Museumkuratorinnen mit den kreativsten Projektideen – angefangen von der Geschichte über die Infrastruktur bis hin zur Kulinarik. Kurzum: alles, was sie mit dem Gallus assoziierten – wenn auch nur im weitesten Sinne. Die schier übersprudelnden Ideen der Teilnehmer*innen überraschten mich. Sogar ich – jemand, der schon gefühlt zig Protokolle in der Schule und im Studium verfasst hat – kam zwischenzeitlich nicht mehr mit. Früh ahnte ich, dass vier Stunden keineswegs ausreichen, um ein Projekt gründlich durchzusprechen und zu planen.

 

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Die Vorteile eines selbst initiierten Projektes sind vielfältig. Jeder erhält die Möglichkeit, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten und gemeinsam das Projekt Stadtlabor unterwegs im Gallus auf die Beine zu stellen. Eben weil die Ausstellungsbeiträge von den Teilnehmenden selbst konzipiert und auch umgesetzt werden, stößt die Zielvorstellung des Projekts auf große Resonanz – so meine Vermutung. Wie hätte ich nur damit rechnen können, dass das Stadtlabor unterwegs – Team mit so vielen guten Ideen überflutet wird? Selbst die Museumkuratorinnen des Projekts – Angela, Puneh und Franziska – waren von dem Einfallsreichtum der Teilnehmer*innen mehr als positiv erstaunt. Angela Jannelli nennt es zu Recht ein „Projekt mit offenem Ausgang“.

Während die Einen konkrete Themenvorschläge machen, aber (noch) keine Vorstellung von der Umsetzung haben, haben andere zwar keine konkrete Idee, aber klare Vorstellungen von der Umsetzung. Diejenigen, die noch keine klare Projektidee formulieren können, ließen sich nicht davon abhalten, sich in der ersten Lösungsfindung tatkräftig einzubringen. Ganz im Gegenteil: Innerhalb der Gruppe wurden gemeinsam praxisgerechte Lösungsideen und -vorschläge erarbeitet. Das Stichwort lautet: Partizipation. Es ist wahrlich die Aufgabe der Teilnehmer*innen, das Projekt zum Erfolg zu führen. Etwas überspitzt, aber treffend formuliert: Es ist der partizipative Leitgedanke des Stadtlabors, der das Projekt auszeichnet und es am Leben erhält.

 

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Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass jeder dazu herzlich eingeladen ist, sich an dem Projekt des Stadtlabors zu beteiligen und auch andere dazu einladen kann, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten.