Endspurt und Finissage!

Kaum zu glauben, dass das Stadtlabor am Sonntag schon wieder seine Pforten schließen soll! Einen phänomenalen Sommer lang war das Stadtlabor nun zu Gast im Gallus. An diesem letzten Wochenende möchten wir das Gallus nochmal feiern und vor allem noch einmal seine vielen Seiten kennenlernen und genießen. Hier das ausführliche Programm! Wir freuen uns auf viele Besucher/innen! Für Stadtlabor-Fans gibt es am Sonntag noch ein kleines Special: Wir verkaufen die hochwertigen siebbedruckten Stadtlabor-Kissen.

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Donnerstag, 3. September, 16 bis 17.30 Uhr
Dem Viertel neu begegnen – ein Spaziergang mit Stift und Skizzenblock durchs Gallus eine Veranstaltung der Freien Kunstakademie Frankfurt

Treffpunkt: Stadtlabor-Ausstellung, Kleyerstr. 1; Anmeldung info@fkaf.de,
Unkostenbeitrag 5 €

Kennen Sie das Gallus? Wirklich? Ein Spaziergang mit Stift und Skizzenblock zeigt uns das Viertel aus einer anderen Perspektive und lässt uns neu sehen, was wir zu kennen glauben. Gemeinsam mit der Künstlerin Laura Fugger erkunden Sie das Gallus zwischen Frankenallee und Schmidtstraße. Ist es die vielfältige Architektur, die Sie zum Zeichnen anregt oder sind es die Menschen, die diese Orte beleben? Unsere Eindrücke setzen wir in Bilder um und verfeinern damit unsere Wahrnehmung.

Samstag, 5. September 2015, 12.00 Uhr
Stefanie Grohs – Mitten unter uns, Zum Gedenken an die ehemaligen Häftlinge des KZ-Außenlagers Adlerwerke, 6. Aktionstag des Gedenkens, Austausch und Ergänzung von Stoffbinden der Gesamtinstallation im Gallus
Treffpunkt: Ausstellungraum Kleyerstraße 1

Im März und April 2015 installierte Stefanie Grohs mit der Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfern etwa 1200 Stoffbinden an Bäumen in der Stadt Frankfurt am Main. Jede Stoffbinde erinnert an einen der ehemaligen Häftlinge. Zu sehen ist diese Installation noch bis Oktober 2015 am Museumsufer in Sachsenhausen, in der Innenstadt rund um die Zeil und im Gallusviertel, in dem sich auch das ehemalige KZ befand.

Nun werden in weiteren Aktionen im August und September 2015 noch 400 Stoffbinden an Bäumen angebracht, da insgesamt 1600 Häftlinge im Arbeitslager der Adlerwerke interniert waren. Bereits installierte und auch fehlende Stoffbinden werden durch Neue ersetzt. Symbolisch wird mit dieser Aktion die Austauschbarkeit der Häftlinge sichtbar: Wer unbrauchbar, krank oder tot war, wurde durch eine andere Person ersetzt. Weitere Informationen über die Webseite der Künstlerin: www.mittenunteruns.de.

Eine vorherige Anmeldung über www.mittenunteruns.de ist erforderlich; der Anmeldeschluss ist eine Woche vor den Aktionen.

 

Samstag, 5. September, 16 bis ca. 17.30 Uhr
Spurensuche im nördlichen Gallus. Stadtspaziergang mit Nikolaus Werner, Geschichtswerkstatt Gallus
Treffpunkt: Stadtlabor-Ausstellung Kleyerstr. 1

Nikolaus Werner erläutert bei diesem Stadtspaziergang die Veränderungen im Gallus, vom einst landwirtschaftlich genutzten Gebiet mit dem Galgenfeld zum Hauptgüterbahnhof, vom Hellerhöfer Feld zum Reichsbahnausbesserungswerk, vom Rangierbahnhof zum Biotop für Mauereidechsen und schließlich zum heutigen Wohnquartier „Europaviertel“.

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Sonntag, 6. September, 13 bis 20 Uhr
06.09.2015 II FUNKY FLOWMARKT #2 II 13.00 – 20.00 UHR
2nd Hand // Trödel // Musik // Kunst // Street-Food & Drinks
Eintritt 2 €

Ein Flohmarkt für private Verkäufer & junge kreative Labels mit 2nd Hand Fashion, Trödel, Lieblingsstücken, Accessoires, Handgemachtem, Sneakern, Foto-Kunst & vielem anderen mehr. Und weil Shopping allein nicht glücklich macht, erwartet den Besucher eine Reihe von regionalen Street-Food Ständen, Live- & DJ Musik. Mit Kreativen aus dem Gallus und der Region Frankfurt.

 

Nur noch 2 Wochen!

Es ist kaum zu glauben, dass sich die Gallus-Ausstellung in zwei Wochen (am 06. September 2015) dem Ende neigt. Wir sind ein wenig traurig, dass die schöne Zeit bald vorbei ist. Es war eine schöne Zusammenarbeit!

PS: hier finden Sie unser umfangreiches Rahmenprogramm zum letzten Festivalblock, das vom 3. bis zum 6. September stattfinden wird.

Einladung zum Erzählcafé Klimsch & Co.

Freitag, 3. Juli, 16.30-18 Uhr Erzählcafé Klimsch + Co.
Ort: Stadtlabor-Ausstellung, Kleyerstr. 1

Die Firma Klimsch + Co wird als Lithographische Anstalt F.C. Klimsch im Jahr 1858 gegründet. Als es auf dem Firmengelände in der Alten Mainzer Gasse zu eng wird, kauft Klimsch ein weiträumiges Gelände in der Schmidtstraße im Gallus. Mit dem Wirtschaftsaufschwung steigt Klimsch zum Weltmarktführer für Reprotechnik auf und wird einer der bedeutenden Metallbetriebe im Gallus. Der technische Wandel von der analogen zur digitalen Skannertechnik, dem Klimsch nicht erfolgreich begegnen kann, führt 1989 – nach 131 Jahren – zur Produktionsstilllegung.

Seit etwa 25 Jahre treffen sich viele ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2008 feierten über 50 „Klimscher“ 150 Jahre Klimsch + Co.
Klimsch lebt!

Freuen Sie sich auf ein Erzählcafé mit den ehemaligen Mitarbeitern und Klimsch-Experten Helmut Scholze und Steffen Heydt bei Kaffee und Kuchen. Zu dieser Veranstaltung laden die Initiatoren des Erzählcafés  ehemalige Mitarbeiter und alle anderen, die sich für die Industriegeschichte des Gallus interessieren  ein. Mit einem einführenden Vortrag zur Industriegeschichte des Gallus von Elke Peters, die Anfang der 1980er Jahre viele Industriebetriebe im Gallus besuchte und für das Historische Museum Frankfurt Zeugnisse sammeln konnte.

Damit wir ausreichend Kuchen und Plätze einplanen können, würden wir uns sehr über eine Anmeldung freuen. Bitte melden Sie sich bei Renate Ullrich an: r.ullrich46 (at) googlemail.com oder 069 737288.

 

historisches museum frankfurt, Der Leiter des Klimsch Reprozentrums   Steffen Heydt war für Klimsch + Co auf Messen und bei Kunden in der ganzen Welt unterwegs. Visitenkarten und Flugscheine zeugen davon.

historisches museum frankfurt, Der Leiter des Klimsch Reprozentrums Steffen Heydt war für Klimsch + Co auf Messen und bei Kunden in der ganzen Welt unterwegs. Visitenkarten und Flugscheine zeugen davon.

Mittagspause im Firmengarten in der Schmidtstraße um 1958. aus dem privaten Fotoalbum von Helmut Scholze, Fotograf unbekannt

Mittagspause im Firmengarten in der Schmidtstraße um 1958. aus dem privaten Fotoalbum von Helmut Scholze, Fotograf unbekannt

10 Jahre Sportkreis-Gallusprojekte

Bei annehmbarem Wetter konnte der Sportkreis auf dem Stadtlabor-Gelände gebührend sein 10- jähriges Jubiläum feiern. Sie boten ein vielseitiges Programm an Unterhaltung und Aktivitäten an. Auch die Gallus-Ausstellung wurde viel besucht. So konnten wir einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Darüber haben wir uns sehr gefreut und bedanken uns recht herzlich beim Sportkreis!

Ein voller Erfolg

Am Tag der Ausstellungseröffnung „Gallus – ein Viertel und ein Ganzes“ fand mittags zunächst die Pressekonferenz statt, zu der auch viele Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten kamen. Die Resonanz war durchweg positiv. Viele sagten, die Stadtlabor unterwegs Ausstellung 2015 sei die exklusivste aller bisherigen Ausstellungen. Die Besonderheit dieser Ausstellung liegt darin, dass das Gallusviertel von einer essenziellen (positiven) Eigenart geprägt ist. Das Viertel deckt ein breites Spektrum von Heterogenität ab, die sich beispielsweise in den einzelnen Projektbeiträgen oder der labyrinthartigen Raumgestaltung widerspiegelt.

Damit haben wir unsere gewünschte Zielsetzung erreichen können. Den beiden Kuratorinnen, Angela Jannelli und Puneh Henning, konnte man ein Zeichen der Erleichterung und Zufriedenheit ansehen. Mit Cocktails und Snacks feierten sie zusammen mit den „Co-Kuratorinnen“ und „Co-Kuratoren“ und allen anderen, die an der Ausstellung beteiligt waren, freudestrahlend ihren Triumph. Und das wohlverdient.

Neben der Rede des Museumsdirektors und der des Oberbürgermeisters war der Gallus-Rap, so viele Besucher und Beteiligte, einer der zahlreichen Höhepunkte des Eröffnungsabends. Den Rap können Sie sich unter der Sound-Dusche anhören. Es warten noch über 30 weitere Beiträge darauf, von Ihnen entdeckt und ergründet zu werden.

Schon vor der Eröffnung bekundeten vorbeigehende Passanten ihr Interesse und fragten neugierig, wann sie die Ausstellung besuchen dürfen. Das heißt, wir konnten schon am ersten Tag mit der Gallus-Ausstellung Prominenz erlangen. In diesem Sinne hoffen wir auf viele weitere interessierte Besucher.

Überzeugen Sie sich in unserer Galerie von dem Charme der Ausstellung.

 

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Endspurt

In weniger als einer Woche wird die Ausstellung „Gallus – ein Viertel und ein Ganzes“ am Donnerstag (23. April) eröffnet. In erwartungsvoller Vorfreude geben wir der Ausstellung derzeit noch den letzten Feinschliff. Fleißig helfen alle Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten mit. Gemeinsam schichten, kleben und hängen wir Objekte, Fotografien und Bilder, die verschiedene Einblicke in das Gallusviertel geben.

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Eine gestalterische Grundarchitektur aus Ytong-Steinen schafft eine labyrinthische Atmosphäre, die eine gerade Fläche und eine klassische Installation der Exponate ermöglicht. Videoinstallationen und Audiotracks entführen in reale und metaphorische Welten des Stadtteils. Auch am Veranstaltungsraum wird gearbeitet und wir dürfen uns auf köstliche Getränke von Madame Herrlich und seiner Pop-up Bar freuen.

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Alle Mühe hat sich gelohnt! Es ist uns gelungen, eine eindrucksvolle Ausstellung mit 34 interessanten und faszinierenden Beiträgen über das Gallusviertel auf die Beine zu stellen. Tauchen Sie mit uns in eine Welt voller Spannung ein. Unser Veranstaltungsprogramm am kommenden Wochenende mit Musik, Essen und Pop-up Bar runden die Ausstellung ab – beste Voraussetzungen für eine große Sensation. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Sie werden mit Sicherheit unsere Begeisterung teilen.

Weitere Informationen rund um die Ausstellung finden Sie hier.

 

Ausstellungstexte: ein ganz eigenes Genre der Textproduktion?

Zu Beginn des 1. Textworkshops am vergangenen Dienstag wurde ein roter Apfel auf den Tisch gelegt. Das mag dem Einen oder Anderen vielleicht unspektakulär erscheinen, aber nun gut. Doch wie kommt es, dass der Apfel mit Eva und dem Paradies in Zusammenhang gebracht wird? Ein Apfel ist schließlich „nur“ ein Apfel. Offenbar hat aber Angela Jannelli, eine der leitenden Kuratorinnen des Stadtlabor unterwegs im Gallus, den Teilnehmer*innen damit einen Denkanstoß in verschiedene Richtungen gegeben.

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Wir übertragen das Apfel-Beispiel auf die Frage „Wie schreibe ich einen Ausstellungstext und was muss ich dabei berücksichtigen?“ Haben Sie gewusst, dass Ausstellungstexte ein eigenes Genre bilden, das eigenen Regeln der Rezeption, Sprache und grafischer Gestaltung folgt? Ich jedenfalls nicht.

Für eine Ausstellung ist es durchaus hilfreich, einen Text zu schreiben, um einen Bezug zur Ausstellung herzustellen. Sie müssen aber stets bedenken, dass der Leser Ihren Ausstellungstext unterschiedlich rezipieren wird. Primär dient der Text dem Leser als Anregung, sich zu einer bestimmten Frage Gedanken zu machen. Dabei können Sie nicht die Gedanken des Betrachters steuern. Daran ist gewiss nichts auszusetzen!

Auf keinen Fall sollte der Besucher der Ausstellung bzw. „Empfänger“ der Ausstellungstexte mit viel Text konfrontiert werden. Schließlich besucht niemand eine Ausstellung, um zu lesen. Im Vordergrund stehen immer (!) die Exponate. Ausstellungstexte haben eher einen hintergründigen Charakter.

Damit möchte ich aber niemandem Angst machen. Im Gegenteil: Zwar ist das Schreiben von Ausstellungstexten mit kleineren Herausforderungen verbunden, aber durchaus zu meistern. Auf diesem Weg werden Sie die Kuratorinnen begleiten und unterstützen.

Fazit: Ein durch und durch hilfreicher Workshop!

 

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Anhand von kleineren Experimenten konnten die Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten „erleben“, wie umfangreiche Ausstellungstexte auf den Besucher wirken.

Stadtlabor unterwegs – ein Projekt, das so manche Überraschung bereithält

Vor Antritt des Praktikums beim Stadtlabor unterwegs wurde ich genauestens über die Zielsetzungen des Projekts unterrichtet. Da ich bereits ein Praktikum im Museum gemacht habe und grob die Abläufe kannte, weckte die Zielsetzung des Projekts Stadtlabor unterwegs im Gallus meine Neugierde. Partizipation schön und gut. Doch wie können verschiedene Gruppen und Einzelpersonen ein gemeinsames Projekt ins Leben rufen? Mit einer eher skeptischen Haltung wartete ich also ab und wollte mich (genau so war es) überraschen lassen.

Am 27. September hatte ich in der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße (SIKS) meinen ersten Praktikumstag. Schnell wurde mir klar, dass die Museumsarbeit beim Stadtlabor unterwegs irgendwie anders angelegt ist. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erhielten die Teilnehmer*innen den Raum, ihre Belange und Wünsche darzustellen. Dies nutzen die Projektteilnehmer*innen voll aus und überfluteten (im positiven Sinne natürlich) die Museumkuratorinnen mit den kreativsten Projektideen – angefangen von der Geschichte über die Infrastruktur bis hin zur Kulinarik. Kurzum: alles, was sie mit dem Gallus assoziierten – wenn auch nur im weitesten Sinne. Die schier übersprudelnden Ideen der Teilnehmer*innen überraschten mich. Sogar ich – jemand, der schon gefühlt zig Protokolle in der Schule und im Studium verfasst hat – kam zwischenzeitlich nicht mehr mit. Früh ahnte ich, dass vier Stunden keineswegs ausreichen, um ein Projekt gründlich durchzusprechen und zu planen.

 

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Die Vorteile eines selbst initiierten Projektes sind vielfältig. Jeder erhält die Möglichkeit, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten und gemeinsam das Projekt Stadtlabor unterwegs im Gallus auf die Beine zu stellen. Eben weil die Ausstellungsbeiträge von den Teilnehmenden selbst konzipiert und auch umgesetzt werden, stößt die Zielvorstellung des Projekts auf große Resonanz – so meine Vermutung. Wie hätte ich nur damit rechnen können, dass das Stadtlabor unterwegs – Team mit so vielen guten Ideen überflutet wird? Selbst die Museumkuratorinnen des Projekts – Angela, Puneh und Franziska – waren von dem Einfallsreichtum der Teilnehmer*innen mehr als positiv erstaunt. Angela Jannelli nennt es zu Recht ein „Projekt mit offenem Ausgang“.

Während die Einen konkrete Themenvorschläge machen, aber (noch) keine Vorstellung von der Umsetzung haben, haben andere zwar keine konkrete Idee, aber klare Vorstellungen von der Umsetzung. Diejenigen, die noch keine klare Projektidee formulieren können, ließen sich nicht davon abhalten, sich in der ersten Lösungsfindung tatkräftig einzubringen. Ganz im Gegenteil: Innerhalb der Gruppe wurden gemeinsam praxisgerechte Lösungsideen und -vorschläge erarbeitet. Das Stichwort lautet: Partizipation. Es ist wahrlich die Aufgabe der Teilnehmer*innen, das Projekt zum Erfolg zu führen. Etwas überspitzt, aber treffend formuliert: Es ist der partizipative Leitgedanke des Stadtlabors, der das Projekt auszeichnet und es am Leben erhält.

 

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Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass jeder dazu herzlich eingeladen ist, sich an dem Projekt des Stadtlabors zu beteiligen und auch andere dazu einladen kann, einen Ausstellungsbeitrag zu leisten.